10.12.2020
Unter folgendem Link finden Sie den Brandbrief, den der Landesmaktverband und andere mit der Viehhaltung in Rheinland-Pfalz/Saarland am 08.12.2020 an Frau Ministrpräsidentin Malu Dreyer geschrieben haben:
21.10.2020
Es ist der erste Nachweis des Blauzungenvirus in Rheinland-Pfalz seit November 2019 und der erste Nachweis in Deutschland im Jahr 2020. Das bereits seit Januar 2019 bestehende und ganz Rheinland-Pfalz umfassende Restriktionsgebiet muss damit weiter bestehen bleiben. Für das Virus der Blauzungenkrankheit empfängliche Tiere – also alle Wiederkäuerarten wie z. B. Rinder, Schafe, Ziegen, Lamas, Alpakas oder Wildwiederkäuer in Gehegen – dürfen grundsätzlich nicht aus dem Restriktionsgebiet in restriktionsfreie Gebiete verbracht werden. Dies gilt auch für Samen, Eizellen oder Embryonen. Ausnahmen sind nur unter Auflagen möglich, etwa wenn die Tiere nachweislich geimpft sind. Wer empfängliche Tiere im Restriktionsgebiet hält, muss das unverzüglich dem Veterinäramt seiner Kreisverwaltung mitteilen.
Aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Coronavirus werden die Lieferberechtigungen aller QS-zertifizierten Standorte um zwei Monate verlängert. Entsprechend der verlängerten QS-Lieferberechtigung können erforderliche QS-Audits auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ist trotz der aktuellen Situation die Durchführung von QS-Audits vorgesehen, gilt weiterhin, dass diese nur durchgeführt werden, wenn sowohl das Unternehmen als auch der Auditor der Auditdurchführung zugestimmt haben. QS empfiehlt jedoch dringend, auf die Audits zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu verzichten.
Die Berichte in den Medien über die Handelsabkommen der EU mit den USA und mit Südamerika können nicht unkommentiert stehen bleiben, fühlen sich die europäischen Rindviehhalter durch die EU – aber auch Deutschland – zugunsten des Exportes von Autos regelrecht verkauft.
In keinem Land der Welt wird über Umweltschutz, Klimaerwärmung, Massentierhaltung und Tierwohl so heftig diskutiert, wie in Deutschland. Fast täglich sehen sich die deutschen Landwirte neuen Forderungen nach besseren Haltungsstandards für ihre Tiere gegenüber. Nirgendwo auf der Welt sind die Haltungsbedingungen für landwirtschaftliche Nutztiere besser, als in Deutschland.
Und jetzt überschwemmt die EU den heimischen Markt mit Rindfleisch, das zu äußerst fragwürdigen Bedingungen produziert wird. Es ist bekannt, dass in Südamerika und USA Mastrinder in sogenannten Feedlots stehen, in denen sie zu Hunderten eingepfercht auf nacktem Erdboden oder mehr als knöcheltief im Schlamm ohne jeden Schutz vor Witterungseinflüssen gehalten werden. Mast unter intensivem Einsatz von Wachstumshormonen – in Deutschland längst verboten – ist dort gang und gäbe. Das Verfüttern von gentechnisch veränderten Pflanzen ist dort eher die Norm, als die Ausnahme. Wer kann den deutschen Verbrauchern garantieren, dass das Rindfleisch, das aus Südamerika und USA hier ankommt, auch nur annähernd europäischen Standards entspricht?
Insbesondere Verbraucherverbände fordern immer lauter, Fleisch aus heimischer Produktion zu bevorzugen. Wie soll das funktionieren, wenn die heimischen Tierhalter zugunsten von Billigimporten aus Übersee ruiniert werden? Aus Übersee! Da werden tausende Tonnen Fleisch über tausende Kilometer nach Europa transportiert. Da spielt Umwelt- und Klimaschutz auf einmal keine Rolle mehr. Wo sind sie den jetzt, die Greta Thumbergs und Friday-for-Future-Demonstranten? Warum hört man jetzt nichts von den Politikern, die sonst so besorgt um unser Klima und unser aller Wohlergehen sind?
Manfred Zelder
Vorsitzender der ERAG
Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. hat einen interessanten Flyer zu
"Regelungen über die Mindestanforderungen für den Schutz von Kälbern"
herausgegeben. Sie können ihn hier herunterladen: